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Klettern in Thüringen

2008

Das 2007 aufgeschlagene Kapitel unseres Klettertums in Thüringen sollte, wieder in Verbindung mit unserer Teilnahme am Rennsteiglauf, 2008 seine Fortsetzung finden. Die Felsen im Kanzlersgrund, nahe Oberhof, genauer gesagt die 12 Apostel waren unser (Aldo, Kerstin, Christiane, Volker) erklärtes Ziel. Einigen dieser Herren wollten wir nur zu gern auf das biblische Haupt steigen.
Schon während unserer Anfahrt nach Thüringen verhieß die Wettervorhersage für den Nachmittag nix Gutes, nämlich Schauer und Gewitter. Das ließ uns das Gaspedal etwas stärker durchdrücken, um wertvolle Kletterzeit zu gewinnen. Auch der Parkplatz am Zustieg war schnell gefunden. Nur der Zustieg selbst sträubte sich etwas unserem Eroberungsdrang, denn die Hitze, der steile Aufstieg und die schweren Rucksäcke setzten uns unerwartet zu. Es sollte ja Erholung sein, so kurz vor dem Rennsteiglauf! Als die Apostel gefunden waren, genossen wir kurz die reizvolle Landschaft, bevor die Ausrüstung angelegt und ein Tröpfchen gegen die Dehydration genossen wurde, nicht ohne kritischen Blick auf die brodelnde Wolkenmasse über uns. 
Gut gelaunt, Dank Hydrierung ;o), ging es an den Fels. "Tröhte" hieß die Route und führte auf den dritten Apostel, namens Paulus. Mit 3+ sollte sie auch kein Problem sein, als Einstieg in mal nicht sandsteinige Kletterei. Doch die 3+ wehrte sich enorm gegen unsere Bemühungen. Lag es an dem ungewohnten Gestein, das abwärts geschichtet und ziemlich bröselig war? Wir waren jedenfalls froh die "Tröhte überstanden zu haben (ohne gestreifte Unterwäsche). Klettern in Thüringen ist eben irgendwie anders.
Nach Eintragung ins Gipfelbuch (Sammelbuch für Apostel 1 - 6!!!) ging es den schönen Kamin abseilend hinunter. Die Suche nach einer neuen Route, an einem der restlichen 11 Apostel konnten wir uns sparen, denn mit unserem Eintreffen auf festem Boden begann der Himmel ordentlich zu weinen. Das hieß für uns "Einpacken", halbwegs trocken zum Parkplatz zu kommen und in Oberhof ordentlich mit Kaffee und Kuchen zu schlemmen. Als Fazit des Klettertages konnten wir sagen: "Haben wir auch nicht viel gemacht, so hat es wenigsten Spaß gemacht!"

Fotos: © A.Bergmann / V.Roßberg

2007

Alle Jahre wieder fahren wir zum Rennsteiglauf. Da 2007 selbiger gleich am Samstag nach Himmelfahrt stattfand, machten wir uns schon an besagtem Feiertag auf in den Freistaat. Nun kann man sich vor einem solchen Ultralauf nicht nur auf die faule Haut legen, aber auch nicht zu arg strapazieren. Da bot es sich förmlich an, die thüringische Felsenwelt mal genauer in Augenschein zu nehmen. So verbrachten wir den Nachmittag des Vatertags und den Morgen danach, einfach mal in der Vertikalen.
Zunächst waren die Felsen bei Gehlberg unser Ziel. Mangels Orts- oder besser Parkplatzkenntnis, nahmen wir einen gehörigen Anmarschweg in Kauf Zur Freude der Kinder war es aber ein teils abenteuerlicher Pfad, auch über eine wacklige und morsche Brücke.  
Torschti, der hier bescheiden wegschaut, war unser Novize in Sachen Klettern. Nie zuvor hatte er sich an natürlichem Fels emporgekämpft. Seinen ersten Weg, den "Alten Weg" auf den "Nordwestlichen Geierfelsen" meisterte er trotz Nässe mit Bravour und konnte sich stolz im Gipfelbuch verewigen. 

Das Abseilen behagte ihm anfangs auch nicht so sehr, aber der Appetit kommt bekanntlich beim Essen... ;o)))

Die beste Kletterei an den Geierfelsen war die "Südwestkante" (unten im Bild) auf den "Großen Geierfelsen". Im Einstieg etwas moosig, sonst aber Gratkletterei vom Feinsten.

Unser zweites besuchtes Gebiet war der "Lauchagrund" bei "Tabarz", am "Großen Inselsberg". Hier kämpfen Aldo und Torsten im "Alten Weg" auf die "Lauchagrundnadel". Eine 3-, welche erst einmal gemacht sein muss...

Danach ging es durch Moos und über seifige Tritte die "Edelweißkante" auf die "Versteckte Wand" hinauf. Kein so toller Weg, zudem wir auch noch den falschen Einstieg nahmen. Für die Nerven war es aber allemal ein gutes Training. 

Einen super Abschluss des Klettervormittags bildete dann der "Alte Weg" auf den "Roten Turm". Eine wunderschöne Kletterei von Hand- bis Körperriss.

Trockener Fels, Sonne, gute Griffe und Tritte, dass machte einfach richtig Spaß. Nur das Torsten sich im Riss ein wenig seiner gut gebräunten Beinhaut abzog, war ein klitzekleiner Wermutstropfen ;o)))

Dann hieß es schon wieder Seil aufnehmen und ab ins Tal. Der Dehydration musste vorgebeugt werden, Thüringer Rostbratwürste warteten auf ihren Verzehr und unsere wandernden Frauen und Kinder erwarteten im Tal die Rückkehr ihrer Helden...

Literatur: Mike Jäger, "Kletterführer Thüringen", Verlag Jäger, www.felsenwelt.de

© Fotos von A.+ M. Bergmann, T.+ A. Riemer, V. Roßberg

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