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die Spronser Rötelspitze (2.625 m)- Aussichtsgipfel hoch über Meran

A

Am besagten Tag des obigen Gipfelbucheintrages gab es für Kerstin eine Premiere, erstmalig setzte Sie Ihre Füße auf das Haupt der Rötelspitze. Ein Berg, den Sie schon seit Jahren immer vor Augen hatte, wenn Sie vor die Tür unseres langjährigen Quartiers in Partschins trat. Und weil es so schön war dort oben, fragt sie sich, warum sie diese Tour nicht schon eher gemacht hatte.

Aber der Reihe nach. Das Wetter verhieß einen wunderschönen Bergtag, für uns zugleich die letzte Tourmöglichkeit, denn der Urlaub neigte sich leider wieder einmal viel zu schnell seinem Ende entgegen. Also by fair means hinauf auf die Spronser Rötelspitze. Dass hieß: Start am Obermairhof, auf ca. 800 m und durch zum Gipfel, auf 2.625 m. Also 1.825 Höhenmeter am Stück, technisch sicher nicht sehr schwer, dafür aber enorm schweißtreibend. Praktisch immer in der Südseite der Bergkette, den hitzebrodelnden Talkessel von Meran unter sich.

B C
Das malerisch gelegene Hochganghaus (A), mit seinen netten Wirtsleuten, bietet auf einer Höhe von 1.839 m die erste Einkehrmöglichkeit, um trockene Kehlen zu laben und der strapazierten Fußmuskulatur eine kurze Pause zu gewähren.  Dabei kann man seinen Blick auf die zu durchsteigenden Südabstürze schweifen lassen. Unser Ziel ist aus dieser Sicht übrigens eher unscheinbar. Die eher flache Spitze, links des markanten Zackens rechts oben, ist unser Objekt der Begierde (B). Stramm hinauf geht es ab dem Hochganghaus, auf bestens markiertem Weg, durch die Hochgangscharte. Schnell gewinnt man an Höhe und das Hochganghaus zu unseren Füßen wird immer kleiner (C).
E F
Ganz ohne ist der Weg durch die Scharte allerdings nicht (E). Durch unvorsichtige Zeitgenossen oder durch die reichlich vorhandenen Ziegen kommt schon desöfteren mal ein Stein geflogen. Vorsicht ist also angesagt. Ist die Scharte aber durchstiegen, bietet sich ein Ausblick vom Feinsten. Auf das Spronser Tal und seinen höchstgelegenen und größten See, den Langsee (F).
G H
Nach Seeerkundung oder gar einem Bad in den eisigen Fluten war uns aber nicht zumute. So schwenkten wir nach Osten, unserem Gipfelziel entgegen, welches sich schon bald vor uns aufbaute (G). Man kann den Markierungen folgen oder eher weglos vorangehen. In leichter Blockkletterei gelangt man ohne Probleme immer zum Gipfel. Wer sich rechts am Abgrund hält, kann aber die besseren Tiefblicke, hier auf das Hochganghaus, genießen.  Hier erkennt man auch das rote, dem Berg namensgebende Gestein hervorragend.
I J
Wider erwarten pfiff am Gipfelkreuz (I) ein ordentliches und dazu noch kaltes Lüftchen. So verweilten wir nicht allzu lange dort oben und gingen lieber den windgeschützten Abstieg an. Ohne aber eine Rundumschau auszulassen. Unten im Spronser Tal ist die Oberkaser Alm zu sehen. Ein von Dorf Tirol gut zu erreichender und beliebter Gasthof auf 2.131 m.
K L
Die Mutspitze, 2.294 m, erster Gipfel im Kammverlauf bis zum Tschigat grüßt uns im Osten (K). Zu ihren Füßen liegt das allseits bekannte Dorf Tirol mit seiner mittelalterlichen Burganlage. Der Tschigat im Westen, genau 3.000 m hoch, verhüllte seinen Gipfel in den Wolken (L). Davor allerdings ein Gleitschirmflieger, wie wir später erfuhren ein Teilnehmer der Red Bull X-Alps 2007. Er hatte seinen Luftweg vom Salzkammergut bis hierher gefunden aber sein Ziel lag noch in weiter Ferne, Monaco!  Eine schöne Art zu reisen...
M N
Im Süden ein Blick in das Etschtal (M). Rechts hinten schon im Dunst, der Gantkofel, der Hausberg von bzw. über Bozen. Links in den Wolken, bei besserer Sicht immer klar zu erkenne, liegen die Dolomiten. Voller Impressionen und gut gelaunt steigen wir auf dem Aufstiegsweg wieder hinab. Da wir gut in der Zeit lagen, wählten wir ab dem Hochganghaus (den Kuchen hier sollte man sich nicht entgehen lassen) einen Umweg über die Leiteralm, 1.522 m, am Südfuß der Mutspitze (N). Der Esel dort zeigte aber keine rechte Freude uns zu sehen. Mit der offiziell zugelassenen Seilbahn, davon gibt es nur noch wenige in Südtirol, führen wir bis Vellau hinab, um von dort auf dem Saxnerweg wieder westlich zu wandern und unseren morgendlichen Ausgangspunkt wieder zu erreichen.   
 

Die technischen Daten:
unser Startort war der Obermairhof in Partschins , 800 m
auf Weg Nr. 7 über das Hochganghaus, 1.839 m
und die Hochgangscharte, 2.441 m
zur Spronser Rötelspitzespitze, 2.625 m( 4:30 Std. incl. Pausen)
Rückweg genauso bis zum Hochganghaus, 1.839 m (1:15 Std.)
und auf Weg Nr. 24 östlich hinüber zur Leiteralm, 1.522 m (0:45 Std.)
per Seilbahn hinab nach Vellau, 900 m
auf dem Saxnerweg, Nr. 26a westlich nach Partschins / Obermairhof, 800 m (0:45 Std.)

Ein großer Parkplatz befindet sich im Ortskern Partschins, am Busbahnhof, auf ca. 650 m. Ab hier zu Fuß bis zum Obermairhof (0:30 Std.) oder Richtung Wasserfall und dann östlich abbiegen auf den Waalweg, an dessen Ende der Weg Nr. 7 abzweigt (0:40 Std.).

Charakter:
Eine sehr schöne, aber auch lange und streckenweise sehr anstrengende Wanderung, welche neben Trittfestigkeit auch das Meistern einiger kurzer Klettersteigpassagen in der Hochgangscharte (keine Ausrüstung erforderlich) und von ein wenig Block-Kletterei (am Gipfelaufbau) erfordert.

Karten / Literatur:
Kompass Nr. 051 Naturns - Latsch oder Gebiets-Infokarte aus den Tourismusbüro

Ausrüstung:
feste Bergschuhe, übliche Wanderausrüstung (mit Regenjacke)

Unterkunft:
diverse Möglichkeiten, in diesem touristisch sehr gut erschlossenen Gebiet
( Meran, Dorf Tirol, Partschins, Naturns, Rabland... )

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